Direkt zum Hauptbereich

Wenn der Kunde geht, weil der Service fehlt

Heißt Kundebindung eigentlich auch Kundenhaltung? Natürlich nicht, geht man doch davon aus, dass im Begriff Bindung die freie Wahl der Kunden steht, eine enge und von bestimmten Gefühlen geprägte Beziehung zu einem Unternehmen und dessen Dienstleistung, Marke oder Produkt einzugehen.
Bei Kundenhaltung allerdings drängt sich uns das Bild eines Stalls auf, in welchem wir Kunden gefüttert und umsorgt und meistens auch gut gepflegt werden, doch die Wahl, diesen Stall zu verlassen (vor allem dann, wenn es sich um einen Service-Saustall handelt) haben wir nicht wirklich, wenn wir uns einmal an einen Vertrag gebunden haben.

Gut, dass das Wechseln von beispielsweise Energieversorgern, Telefon- und Internetanbietern oder auch von Banken und Versicherungen theoretisch und dank zahlreicher Reformen des europäischen Verbraucherrechts nicht mehr so schwer ist wie noch vor einigen Jahren. Doch, wie sieht es in der Praxis aus? Diese Frage beantwortet beispielsweise eine Umfrage, die das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Agentur Servicerating durchführte.
Der Studie zufolge haben:
- 57 Prozent der Befragten bereits einmal ihre Verträge bei Dienstleistern wie Energieversorger oder Mobilfunkanbieter gekündigt, weil sie unzufrieden mit dem Service waren
- 56 Prozent können sich vorstellen, ihren Internet- und Telefonanbieter zu wechseln
- 51 Prozent würden eventuell ihren Mobilfunkanbieter verlassen
- 49 Prozent können sich vorstellen, ihrem Energieversorger den Rücken zu kehren
- nur 13 Prozent hingegen würden sich von ihrem Steuer- oder Vermögensberater trennen.

Service- und Beratungsqualität sind entscheidend
Die Ergebnisse einer weiteren Studie legen den Finger in die Service-Wunde bzw. geben der Service-Wüste die Aussicht auf Regen:
- 19 Prozent der Teilnehmer an dieser Umfrage würden einen höheren Preis oder höhere Gebühren in Kauf nehmen, wenn sie dafür eine bessere Beratung bekämen
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein ausgewogenes Preis-Service-Verhältnis Kunden besser binden könnte. Und diese Theorie belegen auch die weiteren Zahlen:
- für 49 Prozent der Befragten stellt ein zu hoher Preis für unterirdischen Service und Beratung den häufigsten Grund für einen Anbieterwechsel dar
- 18 Prozent gehen, weil ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden
- 14 Prozent wechseln aufgrund von fehlerhaften Bearbeitungen ihrer Anliegen
- 7 Prozent kehren ihren Dienstleistungsanbietern wegen unfreundlicher Mitarbeiter (m/w) den Rücken
- 3 Prozent schließlich verabschieden sich von ihren Anbietern aufgrund zu langer Bearbeitungszeit ihrer Anliegen
Und was ist mit den Nichtwechslern? Nun, die bleiben auch schlechtem Service treu, weil sie:
- zu bequem für einen Wechsel sind (27 Prozent)
- mögliche Zeiträume für den Wechsel verpasst bzw. verpennt wurden (23 Prozent)
- Angst haben bzw. unsicher sind, was die Folgen des Wechselns angeht (kein Strom, Telefon, Internet oder keine Versicherung für einen unbestimmten Zeitraum)

Durch Zusatzangebote punkten

Die Ergebnisse der Umfragen zeigen deutlich, wo Dienstleister ansetzen müssen, um aus einer Kundenhaltung eine Kundenbindung zu machen. Einer weiteren Untersuchung zufolge vermögen dies einige Sportgeschäfte besonders gut - und setzen mit erstklassigem Service und attraktiven Zusatzangeboten den Online-Shops ein individuelles Alleinstellungsmerkmal entgegen. Die Servicestudie Sportgeschäfte des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) zeigt dies anhand der Analyse von insgesamt acht Sportgeschäften mit Filialnetz (beispielsweise Decathlon, Intersport, Sportscheck und Sportarena).

Die Frage danach, ob die einzelnen Filialen gut aufgestellt sind, was Angebot, Beratungskompetenz und Umtausch- und Rückgabemöglichkeiten angeht, wurde zum Teil mit sehr guten Werten beantwortet. Dazu führte unter anderem eine insgesamt hohe Kundenorientierung der Mitarbeiter, der kundenorientierte Umgang mit Reklamationen und Beschwerden, einer hohen Kulanz bei Umtäuschen, kurzen Wartezeiten bei Beratungsgesprächen und umfangreiche Zusatzservices, also beispielsweise Laufbandanalysen. Als Sieger wurde Decathlon als bestes Sportgeschäft 2013 ausgezeichnet, gefolgt von Intersport und Sportscheck. Enttäuschend hingegen die Letztplatzierung von Karstadt Sports.

Durch Begeisterung beim Service punkten

Am Ende, so wohl das Fazit für alle hier vorgestellten Studien, ist es der Service, der für Kunden wie auch für Unternehmen den Unterschied macht. Nur, wenn dieser stimmt und vor allem begeistert, binden sich Kunden an Anbieter und Geschäfte. Wenn also auch Sie erfahren wollen, wie Service zum "Kundenklebstoff" wird, freuen wir uns, Ihnen Service Excellence als wichtige Innovation im Qualitätsmanagement vorstellen zu können.
Dabei geht darum, im Rahmen eines ganzheitlichen Qualitätsmanagementcoachings zu erfahren, wie Sie Ihre Qualitätsoffensive und zeitgemäße Qualitätsmanagementrichtlinien nicht nur entwickeln, sondern nachhaltig implementieren und effizient wie flexibel in jede
Phase des Wertschöpfungsprozesses integrieren und als originäres Glied der Wertschöpfungskette etablieren können.

Lernen Sie zudem, wie Sie jedes Kundenfeedback und jede Reklamation als Chance und Etappe in Richtung Service Excellence ergreifen und sofort umsetzen können. Auf diese Weise profitieren Sie von einem ganzheitlichen und prozess- und systemorientierten Ansatz modernen und praxiserprobten Qualitätsmanagements, indem Sie alle Faktoren und Ressourcen mit einbeziehen, um am Ende begeisterte Kunden langfristig zu Ihrem Kundestamm zählen zu dürfen.

Mehr Informationen finden Sie auf:
http://www.qm-kontor.de
http://www.8d-kontor.de
http://www.kontor-gruppe.de
Schulungen, Webinare und Termine finden Sie auf:
http://www.seminar-plenum.de

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Studie: Industrie 4.0 wird ein Langstreckenlauf für DACH-Fertigungsunternehmen

Die Universität Potsdam hat gemeinsam mit dem Softwarehersteller die Studie   „Wettbewerbsfaktor Analytics 2014“ durchgeführt. (Online)-befragt wurden dabei Manager der ersten und zweiten Führungsebene aus über 7000 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Bereichen (Banken, Handel, Manufacturing, Life Sciences, Versicherungen) im deutschsprachigen Raum der DACH Region. Zusammenfassend lassen sich die Ergebnisse so zusammenfassen: Stellt man sich den Weg zur Industrie 4.0 als einen Langstreckenlauf mit einem Horizont von 15 bis 20 Jahren vor, so stehen manche Unternehmen noch nicht einmal richtig in den Startlöchern. Andere wiederum sind bereits auf einem ganz guten Weg. Insgesamt aber, so konstatiert die Studie, gibt es noch viel Luft nach oben, was die 4.0-Fitness der deutschsprachigen Industrie angeht. Die Hürden, die sich ihnen laut Studie dabei in den Weg stellen, heißen Business Analytics. also anhand von spezieller Software erstellte Analysen, Simulationen, Prognose

FMEA nach AIAG und VDA: Aus 5 Schritten werden 7 Schritte - FMEA Harmonisierung - FMEA Handbuch - Harmonisierung der FMEA nach AIAG/VDA: FMEA / Fehler-Möglichkeits- und Einfluss Analyse Handbuch - Harmonisierung der FMEA nach AIAG/VDA: Der automobile Standard in Lieferkette

- 7 Schritte der FMEA (Ergänzung um Schritt 1 „Scoping“) : Die gemeinsame FMEA-Methodenbeschreibung nach VDA/AIAG umfasst anstatt der bisher fünf Schritte nach VDA künftig sechs Schritte. Als weiterer Schritt bei der Entwicklung der FMEA wird „Scoping“ hinzugefügt. - Abschaffung der RPZ: Die Risikoprioritätszahl (RZP) als Produkt der Auftretenswahrscheinlichkeit, Bedeutung der Fehlerfolgen sowie die Entdeckbarkeit in dieser Form werden als Teil der FMEA-Methodenbeschreibung künftig nicht mehr von Bedeutung sein. - Einführung von RMR : Infolge der Abschaffung der RPZ findet die Einführung des Risk Matrix Rankings (RMR) als „Ampelfaktor“ statt (ein Ergebnis aus der Risikomatrix BA, BA, AE.) - Erweiterung des Formblattes: Das Formblatt umfasst aktuell etwa 38 Spalten, dies soll erweitert werden, dementsprechend wird die Anwendung von Excel als FMEA-„Werkzeug“ vermutlich obsolet, während sich der SW-Einsatz als erforderlich erweist. - Vereinheitlichung der Bewertungstabel

Marketing und Vertrieb sind heute wichtiger denn je - Verbessern Sie Ihr Marketing, verbessern Sie auch alles andere

Direkt in der Produktion scheint man davon nicht viel zu merken, doch das Marketing und der Vertrieb spielen eine wichtige Rolle bei Fragen um Ertrags- und Wachstumsstrategien. War es früher noch ausreichend, auf etablierte Produkte und eine effiziente Wertschöpfung zu setzen, reichen diese Maßnahmen heute längst nicht mehr aus, um nachhaltig in der produzierenden Industrie eine Schlüsselrolle einzunehmen. Doch die Herausforderung bietet auch Chancen, denn die dynamischen Veränderungen in der produzierenden Industrie bieten in globalisierten Märkten zahlreiche Möglichkeiten. So lassen sich heute besser als in früheren Zeiten ganz neue Geschäftsmodelle und Produktkonzepte entwickeln. Dafür ist es jedoch notwendig, die Ausrichtung, die Aufstellung und nicht zuletzt die Prozesse im Vertrieb und Marketing nicht nur zu überdenken, sondern gänzlich neu zu gestalten. Verbessern Sie Ihr Marketing, verbessern Sie auch alles andere Vertrieb und Marketing fristeten in vielen Unternehmen