Ready or not - Industrie 4.0 kommt (trotzdem)
Es gibt diese wunderbare und auf den ersten
Blick recht infantil wirkende Umparken-im-Kopf-Plakatwerbung,
die besagt, dass eine Hummel aus Sicht der Physiker unmöglich fliegen kann,
währenddessen dies der Hummel ziemlich egal ist. Sie fliegt nämlich trotzdem. So
ähnlich verhält es sich mit der Industrie 4.0 und der Bereitschaft europäischer
Industrieunternehmen, sie endlich und nachhaltig willkommen zu heißen. "The fourth industrial revolution is already
on its way. Revolutions are fast, disruptive and destructive. And there is no
going back. Industry 4.0 will be an answer to the challenges lying ahead."
So provokativ und vielleicht auch ein wenig plakativ (und da wären wir wieder
bei Opels genialen Teasern zur Imagekampagne) liest man es in INDUSTRY
4.0 - The new industrial revolution How Europe will succeed, eine von der Consulting-Gesellschaft
Roland Beger herausgegebenen Studie zum Thema Industrie 4.0.
Untersucht wurden dabei zahlreiche Aspekte,
was die Bereitschaft und Vorbereitungen der Industrieländer hinsichtlich der neuen
industriellen Revolution angeht. Das Fazit ist fast schon vernichtend:
Innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte verloren die westeuropäischen
Industriestaaten über 10 Prozent ihrer industriellen Wertschöpfung, während in
den Emerging Markets eine Verdopplung dessen auf nun rund 6,5 Billionen Euro
stattfand, was einem Anteil von 40 Prozent entspricht, während der
westeuropäische von 36 auf 25 Prozent sank.
Um diesen Rückstand überhaupt wieder
wettmachen zu können, so der Report, müssten die europäischen Unternehmen in
den nächsten Jahren insgesamt 1,35 Billionen Euro - und damit 90 Milliarden
Euro jährlich - investieren, um letztlich eine führende Rolle in Sachen Industrie
4.0 übernehmen zu können.
Stolpersteine,
Visionen und ambitionierte Ziele
Welche Hindernisse müsste die europäische
Industrie dafür überwinden? Roland
Berger Strategy Consultants zufolge in erster Linie starre und
traditionelle Politik. Um das ambitionierte Ziel von 20 Prozent industrieller
Wertschöpfung zu erreichen, bedarf es einer Roadmap. Als erster Schritt müssen
dabei die Bedingungen für ein Industrie 4.0-Ökosystem geschaffen werden - und
zwar von den europäischen Staatslenkern, die dieses Thema zur Chefsache machen
müssen. Dann folgt die konkrete Umsetzung - durch Forschung, Implementierung
und durch ein Miteinander von Wirtschaftd Politik, die sich zu Netzwerken und
Clustern formen. Am Ende schließlich steht der Durchbruch in Form des
schrittweisen Übergangs zur Industrie 4.0 mit festem Blick auf höhere
Flexibilität, Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneffizienz.
Aktuell sieht es jedoch noch nicht danach
aus. So kommen beispielsweise in Deutschland 273 Industrieroboter auf 1.000
Angestellte, wobei dies die Spitzenposition ist. In Portugal zählt man nämlich
nur 35. Oder auch ein Vergleich der Beschäftigungsrate im Technologiebereich
und in wissensintensiven Wirtschaftszweigen. In Finnland beträgt die Quote 44
Prozent, in Frankreich und Italien gerade einmal 20.
Insgesamt geht es also um eine gemeinsame
Agenda bzw. deren Setting und darum, die Lücke von gut 6 Millionen
qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Industrie bis 2030 zu
schließen - und damit den Vorsprung der Emerging Markets zu verkürzen.
Dass es dennoch auch europäische
Unternehmen sind, die mitunter den Ton angeben, zeigt der RB INDUSTRY 4.0
READINESS INDEX, eine Art Matrix, die die Europäischen Wirtschaftsnationen in
vier Sektoren unterteilt: Frontrunners, Traditionalists,
Hesitators und Potentialists. Während der ersten Gruppe neben Deutschland auch
Irland, Schweden und Österreich angehören, finden sich in der zweiten Gruppe
Länder aus Osteuropa.
Die
dritte Gruppe beinhaltet Staaten aus Süd- und Südosteuropa, während die letzten
Gruppe von Ländern wie Frankreich und Großbritannien "bewohnt" wird. So wundert es nicht, dass die Pioneers of Industry 4.0 Unternehmen wie Siemens und Trumpf
auf deutscher und Rolls Royce und Dassault
Systèmes auf britischer bzw. französischer Seite sind.
MES Kontor: Besser aufgestellt als abgehängt
Wir von
MES Kontor wissen, dass Wandel wirkt
- und entsprechend vorbereitet werden muss. Das gilt vor allem für eine
Herausforderung, wie sie Industrie 4.0 darstellt. Aus diesem Grund setzen wir
in unseren Schulungen im Bereich MES und Industrie 4.0 alles daran, Ihr
Unternehmen mit der passenden Readiness auszustatten. Auf Grundlage gewonnener
Erkenntnisse konzipieren wir gezielte
Maßnahmen, um Ihr Optimierungspotenzial noch schneller und deutlicher herauszuarbeiten
und die richtigen Stellschrauben für eine nachhaltige Implementierung neuer,
industrieller Standards zu setzen.
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